Muscheln zeichnen
(Bambusrohre, Cutter, Pfahlmuscheln, Finnpappe, getöntes Papier, Pinsel,
schwarze/weiße Tusche, Sepia (braune Beize))
Unterrichtssequenz: 4 Einzelstunden
Unterrichtszusammenhang
Den Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse sollte anhand von konkretem Anschauungsmaterial
sinnliche Impulse geben werden. Das Material ermöglicht den Schülern ihre Beobachtungen
wirkungsvoll einzusetzen.
Die Aufgabe bezieht sich auf Punkt 1.1 des Lehrplans: „Abbilden des Sichtbaren:
Die bildnerische Werkstatt“
Werkzeug
In der ersten Stunde wurde aus Bambusrohren mit Cuttern Rohrfedern geschnitzt und anschließend Zeichenübungen gemacht. Das schnitzen erfordert viel Geschick und körperlichen Einsatz, ich musste hier oft nachhelfen. Auf die reizvollen Zeichenergebnisse des selbsthergestellten Werkzeugs waren viele Schüler stolz. Die groben Zeicheninstrumente wurden zunächst auf ihre Ausdrucksmöglichkeiten untersucht. Besonders wichtig ist dabei die freie Führung der Feder aus dem Schultergelenk. Um den Schülern die Angst vor dem leeren Blatt zu nehmen und um sie an eine schnelle und großzügige Strichführung zu gewöhnen, wurden einfache Schwung- und Strukturübungen gemacht.
Bildgegenstand
Die Pfahlmuschel ist durch ihre geschwungene Kontur und die vielfältige
Textur ihrer Schale der ideale Gegenstand für eine Federzeichnung. Ihre Oberfläche
ist geprägt von Wellen und Rillen, welche sich als Wachstumsringe aus dem Scheitelpunkt
der Halbschale heraus entwickeln. Mit sich wiederholendem Schwung, der Körperlinie
der Muschel folgend, entwickeln die Schüler das räumliche Abbild ihrer Vorlage.
Durch ihren brüchig- spröden Charakter eignet sich die Rohrfeder besonders
gut zur Darstellung der rauen, karstigen Außenseite der Muschel.
In einem zweiten Arbeitsgang kann die glatte, matt schimmernde Innenseite der
Schale mit dem Pinsel in weißer Tusche gehöht und die braune Außenseite der
Schalen mit Sepia (brauner Beize) laviert werden. Durch setzen von Licht und
Schatten wird die plastische Bildwirkung gesteigert.
sinnliche Anregung
Ein Teller voller Muschelschalen war unter einem Tuch versteckt. Zu Beginn
der Stunde sollten einzelne Schüler unter das Tuch greifen und den Gegenstand
erfühlen und beschreiben. Mit diesem Spiel wurde der Bildgegenstand vorgestellt,
es wird in der 8. Klasse noch gerne gespielt.
Komposition
«
Streuung). Der Bildrand kann angeschnitten, die Muscheln überlagert werden.
Muscheln auf dem Overheadprojektor
Arbeitsauftrag
Der Arbeitsauftrag wurde von mir in einer Lehrerdemonstration veranschaulicht.
Die Muscheln werden auf einer kleinen, in den Proportionen des Zeichenblattes
zugeschnittenen Finnpappe arrangiert. Der Rand der Finnpappe entspricht dem
Rand des Zeichenblattes. Damit ist auch Größe der Darstellung festgelegt.
- Die Muscheln sollen überlebensgroß ins Format gesetzt werden.
- Die Oberfläche der Muscheln soll detailliert wiedergegeben werden. Genau
hinsehen!
- Das Körperhafte durch Hell- Dunkelkontraste dargestellt werden.
- Dunkelheit durch Verdichtung von Schraffur erzeugt werden.
Danach arrangiert sich jeder Schüler sein eigenes, kleines Stilleben auf einer
Finnpappe und beginnt zu zeichnen.
Schülerarbeiten:
Vera Büchlmann
05.05.04