history pictures – Selbstinszenierungen

 

 

Klasse 11 B

 

Weshalb provoziert Cindy Sherman, die sich doch nur historischer Vorlagen bedient, sich durch das vielfältige Programm europäischer Porträtmalerei zappt, Künstler aus früheren Tagen zitiert, um sich anhand derer Werke nur selbst in Szene zu setzen.

 

Vielleicht bedarf es der Neuinterpretation, um Geschichte zu verlebendigen – zumindest für Schüler. Eine Geschichte von Gesichtern, die konkrete Personen und Persönlichkeiten bezeichnen, eine Historie individueller Identitäten und der Erkennt-nis, manchmal der Selbsterkenntnis.

 

Schüler diesen Alters suchen die Auseinandersetzung mit Wertfragen im Spannungs-feld von Ideal und Wirklichkeit. Ein Porträt lebt von der künstlerischen Interpretation der Realität, mit idealisierendem Duktus oder veristisch kühlem Blick auf Wirklichkeit.

 

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Kunstgeschichte nachspielen, spielerisch erfahren - ein schülernahes Anliegen, das einer Monatsplanung bedarf. Werkanalytische Skizzen zur Erhellung formaler, farblicher und kompositorischer Akzente des ausgewählten Werkes durch eine Schülergruppe sind notwendig, um dem persönlichen Bezug zum Bild nachzugehen und einen möglichen Weg der Umsetzung zu finden. Story board und Aufgaben-verteilung sind hilfreiche Instrumentarien, um solch ein Großprojekt zu bewältigen.

 

Dieses Nachstellen historischer Porträts braucht Zeit und Raum, den die Schüler zuhause, vielleicht im Keller oder auf dem Dachboden, finden. Die engen Pforten der Schule werden geöffnet und Mut des Lehrers zur Übergabe der Verantwortung des Unterrichtsgeschehens an die Schüler abverlangt.

 

Eine echte Begegnung mit Bildern ist selten. Solch eine Begegnung bewegt, weil sie verändert. Ich denke, die Begegnung mit Personen aus vergangener Zeit hat die Schüler bewegt

 

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Alexander Holzapfel